 European
Predicate: European Diploma
Kernphilosophie
Das Europadiplom ist eine Auszeichnung des Europarates für
Naturgebiete von „inter-nationaler Bedeutung und von europäischem
Interesse, im Hinblick auf den Schutz des natürlichen Erbes
und auch bezüglich der Erhaltung ihrer ästhetischen,
kulturellen und/oder der Erholung dienenden Werte.“ Schlüsselbegriffe/Keywords
Naturlandschaft, Kulturlandschaft, Erholung, Regionalentwicklung
natural landscape, cultural landscape, recreation, regional
development.
Allgemeine Voraussetzungen für
eine Unterschutzstellung
Das Diplom wird vom Europarat für Gebiete von besonderer
Schönheit und Einzigartigkeit vergeben. Sie können
sich durch folgende Merkmale für ein Europadiplom qualifizieren:
- Gebiete von spezieller Bedeutung für die Erhaltung
der biologischen Diversität in Europa (bedrohte Pflanzen-
oder Tiergesellschaften, sensible „Conservation Areas“,
Habitate von endemischen oder gefährdeten Arten, etc.).
- Gebiete, die sich durch ein bemerkenswertes Naturphänomen
oder geologische Formationen charakteristisch hervorheben.
- Gebiete von spezieller Bedeutung für die Erhaltung
der Landschaftsvielfalt in Europa.
Die Gebiete müssen bereits unter rechtlichen Schutz
gestellt sein.
Schutzziel(e)
Primäres Ziel ist die Erhaltung des Ist-Zustandes und
die Verhinderung aller dem Ziel abträglicher menschlichen
Einflüsse.
Weitere Ziele
| Erholung |
 |
| Bildung |
 |
| Regionalentwichlung |
|
| Forschung |
|
Schutzbestimmungen
Die nationalen rechtlichen Schutzbestimmungen für das
Gebiet müssen vom Europarat als ausreichend beurteilt
werden.
Grundsätzlich sind folgende Schutzbestimmungen zu beachten:
- Das Gebiet muss rechtlich unter Schutz gestellt sein.
- Es muss in die Regionalplanung miteinbezogen werden.
Projekte, die der Zielsetzung abträglich sind, müssen
beeinsprucht werden können.
- Für das betreffende Gebiet sollte möglichst
ein Zonierungsplan erstellt werden. Die Grenze zwischen
dem Gebiet mit Europadiplom und umgebenden Gebieten muss
(in einer Karte) klar erkennbar sein.
- Ein Managementplan muss für das Gebiet erstellt und
bei Antragstellung zumindest in Form eines Entwurfes vorgelegt
werden.
- Der Einfluss der umgebenden Gebiete muss berücksichtigt
werden.
- Die Finanzierung für Management und erforderliches
Personal muss gesichert sein.
Diese Schutzgebietskategorie ist in den europäischen
Staaten nicht als eigene Naturschutzkategorie eingeführt
worden, sondern wird vielfach durch bereits bestehende Schutzgebietskategorien
abgedeckt.
Monitoring und Berichtspflicht
Von den Stellen, die das Schutzgebiet verwalten, muss ein
jährlicher Bericht zur aktuellen Situation im Gebiet
an das Sekretariat des Europarats gesendet werden. Von einer
Expertengruppe wird dieser Bericht begutachtet und gegebenenfalls
werden Meinungen und Empfehlungen an das Ministerkomitee und
die zentrale Stelle des betroffenen Staates weitergegeben.
Abgrenzung zu anderen Schutzgebietskategorien
Das Europadiplom ist eine zusätzliche Auszeichnung für
ein bereits bestehendes Schutzgebiet, das sich durch seine
besondere Schönheit oder Einzigartigkeit in der europäischen
Landschaft hervorhebt. Es besteht keine ausdrückliche
Beschränkung auf Natur- oder Kulturlandschaften.
Durch die jährliche Berichtspflicht wird diesem Prädikat
Gewicht verliehen, da eine Begutachtung durch eine unabhängige
europäische Expertengruppe erfolgt.
Für die Regionalentwicklung und den Tourismus in der
Region kann diese Prädikatisierung einen qualitativen
Aufschwung bedeuten.
|
